12.02.2019
Ultrafeinstaub in Wartenberg: Es geht um unsere Gesundheit!

Das Thema Ultrafeinstaubpartikel (UFP) muss wegen seiner gesundheitlichen Gefährdung zunehmend beschäftigen.
Aufgeschreckt durch einen Vortrag des Bürgervereins Freising über die Ultrafeinstaub-Belastung rund um den Flughafen im Februar 2018 bemüht sich der Gemeinderat Wartenberg unter der Leitung des 2. Bürgermeisters Peter Schickinger (FWG) auch für das Gemeindegebiet aussagekräftige Werte zu bekommen.

In einer früheren Sitzung hatte sich der Gemeinderat mehrheitlich darauf geeinigt, dass auf Gemeindegebiet dafür eine Messstation aufgestellt werden soll - möglichst ohne Kosten für die Kommune. Hierzu wurde beim Umweltministerium ein Antrag auf ein entsprechendes Messgerät eingereicht. Doch leider fiel die Antwort der damaligen Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) negativ aus, da aus fachlicher Sicht keine Notwendigkeit bestünde, dass eine Gemeinde selbst Messungen durchführt.

Mit dieser Absage gaben sich jedoch FWG und die Kollegen im Marktgemeinderat nicht zufrieden: Parteiübergreifend wurde die Anschaffung eines mobilen Messgerätes namens testo DISCmini beschlossen. Mit diesem Gerät wird seit vergangenen Oktober in den Gemeindegebieten der VG effizient die Anzahlkonzentration von Nanopartikeln in der direkten Umgebung regelmäßigen Abständen an unterschiedlichen Stellen gemessen.

Die für die Messung relevanten UFP werden eindeutig erkennbar zum größten Teil von den Triebwerken der am Münchener Flughafen startenden und landenden Flugzeuge emittiert. Da diese Nanopartikel mit im Flugzeugtreibstoff enthaltenen toxischen Zusatzstoffen belastet sind und auf Grund ihrer extrem kleinen Größe über die Atemluft im menschlichen Körper verbleiben, ist hier eine ernst zu nehmende Gefährdung festzustellen. Für uns FREIE WÄHLER bestätigt sich damit unser Bestreben auch weiterhin NEIN zur 3. Startbahn zu sagen!

Zusammen mit den ebenfalls mit diesem Messgerät ausgestatteten Flughafen-Umland-Gemeinden Freising (2 Messgeräte), Neufahrn und Hallbergmoos ist zwischenzeitlich ein Netzwerk zur Messung von UFP entstanden. Ziel der Langzeitmessung ist es, mit einer Vielzahl von Messergebnissen die politisch Verantwortlichen sowie Flughafenbetreiber und Industrien für die besondere Gefahr dieser UFP zu sensibilisieren und ein offizielles Monitoring zu diesem Thema in Gang zu bringen. Um den Messbereich im östlichen Bereich des Flughafens auszuweiten wurden in den vergangenen Tagen auch die umliegenden Gemeinden eingeladen sich an den Wartenberger Langzeitmessungen zu beteiligen. Schließlich geht gesunde Atemluft uns alle an! Berglern hat die Teilnahme kurzerhand bestätigt und auch Langenpreising begrüßt die Kampagne (eine Entscheidung durch den Gemeinderat steht derzeit noch aus).

Auch die FREIE WÄHLER Landtagskoalition zeigt bereits Bewusstsein für das Thema und strebt dem Aufbau eines Netzes an stationären UFP-Messstationen in ganz Bayern an. Auf der einen Seite begrüßen wir die Initiative und die Bestrebung das Thema auf Landtagsebene zu verfolgen. Gleichzeitig hegen wir kritische Bedenken darüber, dass die Messstationen möglicher Weise an Orten installiert werden könnten, an denen  Ergebnisse erzielt werden (UFP gibt es überall), die aber aus politischem Kalkül nur bedingt den Flughäfen/Flugzeugen zugeordnet werden können. Diese Entwicklung der Landtagskoalition wird daher von unserer Initiative kritisch verfolgt. Im März ist wieder ein gemeinsames Treffen aller Beteiligten angesetzt. Über das Ergebnis werden wir weiter berichten.

Foto: Schickinger | Text: Hegenauer